„Ey! wie schmeckt der Coffee süße“

Ein kulturgeschichtlicher und musikalischer Streifzug zum Kaffeegenuss

Mittwoch, 15. Juni 2022, 19 – 20.30 Uhr
Philippuskirche, Deidesheimer Straße 25, 68309 Mannheim
Abbildung: Marion Fürst

Wer heute ganz selbstverständlich seine Kaffeemaschine in Gang setzt oder im Café seinen Espresso schlürft, ahnt wohl kaum, wie sehr dieses Getränk die Gemüter erregte, als es im 17. Jahrhundert seinen Siegeszug durch Europa antrat. Ärzte, Politiker, aber auch Dichter und Musiker erschienen auf dem Plan, um den Kaffeegenuss zu empfehlen, überschwenglich zu loben oder auf das heftigste zu verdammen. Der „Türkentrank“ brachte bisherige Trinkgewohnheiten ins Wanken: Kaffeehäuser schossen wie Pilze aus dem Boden, der Kaffee wurde zum Statusgetränk des aufstrebenden Bürgertums.

Musik begleitete das Kaffeetrinken: Kein geringerer als Johann Sebastian Bach, der einmal in der Woche mit dem Collegium Musicum, einer studentischen Musikvereinigung, im Zimmermannschen Kaffeehauses in Leipzig aufspielte, schrieb zur Erheiterung der Besucher seine „Coffee-Cantata“.

Der kulturgeschichtliche und musikalische Streifzug ist ein Beitrag von Marion Fürst zum Programm der Piazza Spinelli.

Marion Fürst, geboren 1962 in Grünstadt/Pfalz, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Ethnologie in Frankfurt/M., Göttingen und Hamburg. 1998 promovierte sie mit der Arbeit Hans Werner Henzes „Tristan“. Eine Werkmonographie (Neckargemünd 2000). Nach dem Studium war sie als Pressereferentin für einen Musikverlag, Geschäftsführerin eines Konzertchores sowie als freiberufliche Rundfunkjournalistin für den Schul- und Bildungsfunk des Norddeutschen Rundfunks tätig. Sie hat sechs Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der universitären Musiklehrerausbildung in Landau gearbeitet, zwei als Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der Aurelius Sängerknaben Calw. Heute ist sie als Dozentin an der Musikhochschule Mannheim und als Kirchenmusikerin in Mannheim und Nussloch tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Werken von Hans Werner Henze und Ruth Zechlin. Besondere Aufmerksamkeit erhielt ihr Buch „Maria Theresia Paradis. Mozarts berühmte Zeitgenossin“ (Köln/Wien 2005).